Lückenlose Datenerfassung bei der Blutverarbeitung
Im August 2016 wurde in der Blutverarbeitung ein neues System zur Prozessdatenerfassung (PDE) in Betrieb genommen. Das moderne System erfasst – im Gegensatz zum alten – lückenlos alle Daten und ist einfach zu bedienen.
Die Verarbeitung von Blut zu Blutprodukten ist in der Schweiz streng reguliert. Dazu gehört auch die Vorgabe, dass es möglich sein muss, jede Blutprobe und jeden Verarbeitungsschritt lückenlos rückzuverfolgen. Diese Vorschrift dient der Sicherheit: Sollte im Rahmen einer Blutspende oder der Abgabe eines Blutprodukts ein Problem auftreten, lässt sich rasch nachvollziehen, von welchem Spender welches Blut stammt, wie die Verarbeitung erfolgte und welche Blutprodukte daraus hergestellt wurden. Um diese lückenlose Rückverfolgbarkeit sicherzustellen, muss jeder Schritt dokumentiert werden – ein umfangreiches Unterfangen, denn die Interregionale Blutspende SRK AG verarbeitet pro Tag bis zu 700 Blutspenden.
Neues PDE-System seit August 2016 in Betrieb
Im August 2016 wurde in der Blutverarbeitung ein neues System zur Erfassung der Prozessdaten (PDE-System) in Betrieb genommen. Schon im Jahr 2013 diskutierte und evaluierte man den Ersatz des alten Systems, denn es erfasste die Daten nur unvollständig, arbeitete langsam und die Hardware war veraltet, sodass es keine Ersatzteile mehr gab. Seit 2014 lief die konkrete Planung für die Implementierung des neuen PDE-Systems. Zwischen Februar und August 2016 wurde es qualifiziert, inklusive Validierung der Prozesse und Schulung der Mitarbeitenden.
Alle wichtigen Informationen jederzeit zugänglich
Das moderne PDE-System erfasst lückenlos alle Prozessschritte. Nach dem Eingang einer Blutspende in der Blutverarbeitung wird der Beutel mittels Barcode im System erfasst. Bei der weiteren Verarbeitung müssen keine Daten mehr eingetippt werden, sondern jeder Schritt wird über das Scannen von verschiedenen Barcodes dokumentiert. So ist sichergestellt, dass jederzeit alle Informationen zu einer einzelnen Blutspende vorhanden sind – zum Beispiel mit welchen Geräten das Blut verarbeitet, wann und wie es filtriert oder wann es eingefroren wurde. Jede und jeder Mitarbeitende muss sich identifizieren, bevor er/sie einen Prozessschritt startet, sodass auch erfasst wird, wer an der Blutverarbeitung beteiligt war. «Das neue PDE-System erlaubt, dass wir jederzeit die drei wichtigsten Fragen beantworten können: Wer macht was mit welchem Beutel?», erklärt Andreas Studer, Fachspezialist für Blutversorgung. Tritt während eines Verarbeitungsprozesses eine Unklarheit oder ein Fehler auf, gibt das PDE-System sofort eine Rückmeldung.
Problemlose Umstellung
Das neue PDE-System lief vom ersten Tag der Inbetriebnahme an stabil. Dank der intuitiven und einfachen Bedienung gewöhnten sich die Mitarbeitenden schnell an die geänderten Abläufe.