Forschung und Entwicklung – Produkte

Bei der Interregionalen Blutspende SRK AG liegt ein Fokus der Forschung & Entwicklung auf neuen Produkten und Technologien. Diese tragen wesentlich dazu bei, die Sicherheit und die Qualität von Blutprodukten zu optimieren.

Neues Verfahren zur Qualitätskontrolle der Pathogeninaktivierung von Thrombozytenkonzentraten

Seit dem Jahr 2011 müssen in der Schweiz alle Thrombozytenkonzentrate (TK) pathogeninaktiviert werden. Bisher war eine Kontrolle der Pathogeninaktivierung nur mit einem aufwendigen und kostspieligen Verfahren möglich, das unter anderem eine PCR (Polyermase-Kettenreaktion) beinhaltet. Forschende der Interregionalen Blutspende SRK AG haben nun ein neues Verfahren zur Qualitätskontrolle der Pathogeninaktivierung von TK entwickelt. Das sogenannte EDEL-Verfahren basiert auf der Messung von Antioxidantien im Blutprodukt und bietet grosse Vorteile:

  • verlässliche Resultate
  • einfache Handhabung und Implementierung in das Routineverfahren
  • kostengünstiger als die PCR
  • erfordert nur wenige Tropfen Blut und keine Zusatzstoffe
  • hohe Geschwindigkeit: Dauer bis zum Vorliegen der Resultate nur 2 bis 3 Minuten

Für die Entwicklung des EDEL-Verfahrens wurde mit der Firma Edel For Life zusammengearbeitet. Die Interregionale Blutspende SRK AG und Edel For Life haben gemeinsam die Patentierung eingereicht.

 

Thrombozytenlysate zur Verbesserung der Geweberegeneration

Thrombozyten verschliessen eine Wunde mechanisch und tragen so zur Blutstillung bei. Darüber hinaus enthalten sie aber auch eine ganze Reihe biologischer Faktoren und Proteine, welche die Wundheilung anregen. Diese natürlichen Förderer der Wundheilung möchte man sich vermehrt zunutze machen, um sie beispielsweise bei brandverletzten Menschen einzusetzen, die Hauttransplantationen benötigen. Bei der Interregionalen Blutspende SRK AG wurde ein Thrombozytenlysat entwickelt, welches das Wachstum von Zellen in Zellkulturen anregen kann. Dazu werden Thrombozyten verwendet, die nicht (mehr) für die Gabe an Empfänger verwendet werden können, beispielsweise weil das Verfalldatum abgelaufen ist. Die erste Phase dieser Forschung wurde im Jahr 2016 abgeschlossen, Phase II startet 2017.

 

Antioxidantiengehalt in Erythrozyten

Ein weiterer Fokus der Forschung liegt auf dem Stoffwechsel von Erythrozyten. Das Ziel besteht darin, die Lagerungsbeständigkeit und damit die Qualität von Erythrozyten möglichst zu verbessern. Im letzten Jahr wurde bei der Interregionalen Blutspende SRK AG entdeckt, dass der Gehalt an Antioxidantien in Erythrozyten während der Lagerung ansteigt. Dies ist auf Veränderungen des Metabolismus zurückzuführen, beispielsweise, weil die Erythrozyten von weniger Blutplasma umgeben sind. Je mehr Antioxidantien die Erythrozyten enthalten, umso länger sind sie unter gewissen Bedingungen haltbar. Für die Praxis ergeben sich daraus einige Fragen, zum Beispiel, ob der Gehalt an Antioxidantien einen Einfluss hat auf chronisch kranke Personen, die immer wieder Erythrozytentransfusionen erhalten. Eventuell bestünde auch die Möglichkeit, den Gehalt an Antioxidantien zu Beginn der Lagerung zu messen und dann die Lagerungsmodalitäten auf den Antioxidantienwert auszurichten. Die Publikation der Forschungsergebnisse erfolgt 2017.

 

Forschungs-Grant für Bioreaktor

Die Erforschung des Erythrozyten-Metabolismus ist aufwendig und man benötigt dafür exzellente biotechnologische Voraussetzungen. Im Jahr 2016 erhielt die Interregionale Blutspende SRK AG einen Forschungs-Grant von der Fondation Dr Henri Dubois-Ferrière Dinu Lipatti in Genf, die medizinische Forschung fördert. Der Forschungs-Grant lief während des Jahrs 2016 und ermöglichte die Entwicklung eines Bioreaktors, um damit die Alterungsprozesse bei Erythrozyten während der Lagerung sowie unter aeroben und anaeroben Bedingungen zu erforschen.

 

«Wäsche» der hämatopoetischen Stammzellen

Bei der Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen ist es für die Empfängerin resp. den Empfänger sehr wichtig, dass sie/er möglichst wenig fremdes Gewebe vom Stammzellspendenden transplantiert erhält – nur so kann das Risiko für eine Abstossungsreaktion klein gehalten werden. Im letzten Jahr gelang es der Interregionalen Blutspende SRK AG, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem hämatopoetische Stammzellen vor der Transplantation sozusagen «gewaschen» und von fremder DNA befreit werden können. Diese Erkenntnisse wurden auch an einer internationalen Konferenz präsentiert.

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