Forschung und Entwicklung – Diagnostik

Im Blutspendewesen haben die Forschung und Entwicklung neuer Analysen einen hohen Stellenwert. Die Verbesserung von bestehenden Prozessen hat in erster Linie zum Ziel, die Sicherheit der Blutspendenden sowie der Empfängerinnen und Empfänger von Blutprodukten zu erhöhen.

Testung auf Hepatitis-E-Virus (HEV)

Hepatitis E ist eine Krankheit, die durch das Hepatitis-E-Virus (HEV) übertragen wird. Dieses Virus ist vor allem in Asien und Afrika verbreitet. In den letzten Jahren wurde das Vorkommen eines bestimmten Genotyps des HEV aber auch vermehrt in Europa bemerkt. Um die HEV-Situation in der Schweiz zu erfassen, führte die Interregionale Blutspende SRK AG eine Studie mit rund 3600 Blutspenden aus der ganzen Schweiz durch. Es zeigte sich, dass in rund 20% der Blutspenden Antikörper gegen das HEV vorhanden sind, im Tessin sogar in über 30%. Das bedeutet nicht, dass mit diesem Blut HEV übertragen werden kann, sondern dass der oder die Spendende einmal mit dem HEV in Kontakt gekommen ist.

Hochrechnungen haben ergeben, dass vermutlich rund eines von 2000 Blutprodukten infektiöse HEV enthält, so können die Viren möglicherweise auf die Empfängerinnen und Empfänger des Bluts übertragen werden. Für gesunde Personen ist dies in der Regel kein Problem, da ihr Immunsystem die Viren abwehren kann. Gefährlich ist eine HEV-Infektion vor allem für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, z.B. wegen einer Immunschwächekrankheit, nach einer medikamentösen Immunsuppression oder nach einer Organtransplantation. Bei ihnen kann das HEV eine chronische Leberentzündung auslösen, die bei schlechtem Verlauf zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen kann.

Aufgrund dieser Situation wurde bei der Interregionalen Blutspende SRK AG die kommerzielle Testung auf das HEV etabliert und validiert (siehe Kapitel Labordiagnostik). Dieser Test steht allen interessierten Blutspendediensten, Labors und Spitälern zur Verfügung. Die Diskussion, ob eine generelle Testung aller Blutspenden auf HEV eingeführt werden soll, wird in der Schweiz momentan geführt.

 

Rhesus-D-Bestimmung beim ungeborenen Kind

In der Schweiz erhalten schwangere Frauen, die Rhesus-D-(RhD)negativ sind, eine Rhesusprophylaxe. Dieses Blutprodukt enthält RhD-Antikörper (Anti-D-Immunglobulin) und verhindert, dass das Immunsystem der Frau Antikörper gegen das Blut ihres ungeborenen Kindes bildet. Diese Antikörper können die Gesundheit und sogar das Leben des Kindes und vor allem auch der Kinder während folgender Schwangerschaften gefährden.

Die Prophylaxe ist allerdings nur nötig, wenn das ungeborene Kind RhD-positiv ist. Bisher liess sich der RhD-Status eines Fötus aber nur mit invasiven Methoden nachweisen, die eine Fehlgeburt auslösen können. Daher verzichtete man darauf, den RhD-Status des ungeborenen Kindes festzustellen, und gab allen RhD-negativen Schwangeren die Prophylaxe.

Inzwischen gibt es aber Verfahren, mit denen sich der RhD-Status des Kindes durch den Nachweis von fötaler DNA aus dem mütterlichen Blut zuverlässig bestimmen lässt. Bei der Interregionalen Blutspende SRK AG wurde im letzten Jahr eine entsprechende Methodik etabliert, die eine einfache Bestimmung ermöglicht. Dazu ist nur eine Blutentnahme bei der werdenden Mutter notwendig. Das Ziel besteht darin, dass man RhD-negativen Schwangeren mit einem RhD-negativen Kind zukünftig keine Rhesusprophylaxe mehr geben muss und somit auf die unnötige Gabe eines Blutprodukts verzichtet werden kann.

In verschiedenen europäischen Ländern (Dänemark, England, Niederlande) ist die Bestimmung des fötalen RhD-Faktors bei RhD-negativen Schwangeren inzwischen Teil des routinemässigen Schwangeren-Screenings. In der Schweiz ist es noch nicht so weit, entsprechende Massnahmen werden aber diskutiert.

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